In Deodurga Taluk tief in der indischen Provinz Karnataka hat sich seit Jahrhunderten wenig geändert. Die Wertschätzung von Frauen ist noch geringer als in den Städten, Kinder sind so gut wie rechtlos, es gibt noch Sitten und Gebräuche wie im Mittelalter. Insbesondere für junge Mädchen ist der Weg in ein hoffnungsloses Leben vorgezeichnet. Die Horst & Karin Gellert Stiftung gibt diesen jungen Menschen eine Chance für eine lebenswerte Zukunft.
In den ländlichen Regionen Karnatakas werden viele Kinder zu harter körperlichen Arbeit gezwungen, weil sich die Eltern verschuldet haben. Die Kinder arbeiten als Sachleistung für die Rückzahlung der Kredite der Gläubiger. Dieses System der Schuldknechtschaft stammt aus der Kolonialzeit. Arbeitgeber verleihen gezielt Geld an arme Familien, um auf diesem Weg an billige Arbeitskräfte zu kommen. Die Kinder arbeiteten 12 bis 14 Stunden täglich und erhalten dafür nur 6 – bis 7 Rupien (10 Cent) als Tageslohn. Also 1 Euro für 10 Tage harte Arbeit.
Junge Mädchen aus der untersten Kaste stehen oft vor einem anderen schrecklichen Schicksal: Im Bundesstaat Karnataka verheiraten Dalit Priester diese Mädchen mit der Göttin „Yellamma“. Yellamma gilt als „Mutter der ganzen Welt“, als Erd- und Fruchtbarkeitsgöttin. Fast in jedem Dorf in Karnataka leben geweihte Mädchen – die „Joginis“ – in einem Tempel. „Joginis“ sind zunächst für bestimmte rituelle Zeremonien zuständig. Sobald sie aber die Pubertät erreicht haben, werden sie entweder versteigert oder müssen den Dorfbewohnern sexuell zur Verfügung stehen. Entkommen die Mädchen nicht rechtzeitig dem Tempel, enden sie in der Regel als Prostituierte.
Die Horst & Karin Gellert Stiftung hat mit Don Bosco Mondo und BREADS (Bangalore Rural Educational and Development Society) eine Vereinbarung über die Durchführung des Projektes “Rescue and Rehabilitation of Girl Child Labourers in Deodurga” abgeschlossen.
Auf der Grundlage eines Programms, das von der indischen Regierung initiiert wurde, versuchen Salesianer Patres – die in den ländlichen Gebieten mitten unter der Bevölkerung leben – die Mädchen aus ihrem Umfeld herauszuholen und in ein Reha Zentrum (Child Labour Rehabilitation Centre, Don Bosco Deodurga) der Salesianer Don Boscos zu bringen.
Da es sich um Menschen mit ganz unterschiedlichem Grundkenntnissen handelt, wird in diesem Zentrum für jedes einzelne Mädchen als erstes ein kombiniertes Programm zur Rehabilitation und zur Weiterbildung ausgearbeitet. Die Mädchen werden – falls notwendig – zuerst schulisch und anschließend beruflich ausgebildet. Erklärtes Ziel ist, den Mädchen die Chance zu geben, längerfristig ein selbstständiges Leben ohne fremde Hilfe führen zu können. Insbesondere für die Mädchen aus der untersten Klasse bietet sich hier eine unglaublich Chance, ihrem furchtbaren Dasein zu entkommen.
Durch die Zusammenarbeit mit einem seriösen und sehr erfahrenen Partner stellen wir sicher, dass unser Ziel erreicht wird: Hilfe für die Ärmsten der Armen, für junge Mädchen und junge Frauen, die ohne unsere Unterstützung keine Chance im Leben haben. Father Joy, Salesianer-Pater und Leiter von BREADS (Bangalore Rural Educational and Development Society – ) garantiert die ordnungsgemäße Umsetzung des Projektes (BREADS – Don Bosco, 75 North Road, Bangalore – 560 084, Karnataka State, INDIA (www.breadsbangalore.org))
Rehabilitation und berufliche Bildung für 50 Kinder und Jugendliche, die vorher in Steinbrüchen bis zu 12 Stunden am Tag für Hungerlöhne geschuftet haben.
Rehabilitation und berufliche Bildung für 50 Kinder und Jugendliche, die vorher in Steinbrüchen bis zu 12 Stunden am Tag für Hungerlöhne geschuftet haben.
Jugendliche mit beruflichen Grundkenntnissen werden durch eine gezielte Weiterbildung vorbereitet auf die Selbstständigkeit als Kleinunternehmer.
Jugendliche mit beruflichen Grundkenntnissen werden durch eine gezielte Weiterbildung vorbereitet auf die Selbstständigkeit als Kleinunternehmer.